Certium VCS für Virtual-Center-Lösungen
Aufgrund seiner komplett IP-basierten Systemarchitektur und der verteilten Infrastruktur eignet sich das CERTIUM VCS perfekt für die Integration in ein Virtual-Center.
Aufgrund seiner komplett IP-basierten Systemarchitektur und der verteilten Infrastruktur eignet sich das CERTIUM VCS perfekt für die Integration in ein Virtual-Center.
Die Flugsicherungsbetreiber benötigen Lösungen, die es ihnen gestatten, die Ressourcen für Luft-Boden- und Boden-Boden-Kommunikation der Zentren gemeinsam zu nutzen, um die Sicherheit und die Kostenstrukturen zu optimieren und die Flugsicherungsdienste zu verbessern. Sie gehen sogar einen Schritt weiter und definieren eigenständige Zentren als gegenseitigen Backup. Wenn bei einem Zentrum ein Katastrophenfall eingetreten ist, kann ein Backup-Zentrum somit den gesamten Kommunikationsbetrieb übernehmen, indem es nicht betroffene Luft-Boden- und Boden-Boden-Ressourcen nutzt.
Die Herausforderung besteht darin, Zugriff auf jede Luft-Boden- und Boden-Boden-Ressource sowohl während des normalen Betriebs als auch bei gemeinsamen Einsatzszenarien zu gewähren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Systemkonfigurationen zwischen den beteiligten Zentren aufeinander abgestimmt bleiben.
Mit einer IP-basierten Kommunikationsinfrastruktur wie dem CERTIUM VCS lassen sich die Herausforderungen meistern, die Virtual-Center-Installationen mit sich bringen.
Aufgrund seiner komplett IP-basierten Systemarchitektur und der verteilten Infrastruktur eignet sich das CERTIUM VCS perfekt für die Integration in ein Virtual-Center.
Ressourcenteilung
Der Standard EUROCAE ED-137 spezifiziert den Einsatz von IP für den Sprechfunk im Flugsicherungsumfeld. Insbesondere definiert er die Schnittstelle zwischen Sprachvermittlungssystem (VCS) und Funkgeräten und zwischen Sprachvermittlungssystemen. Darüber hinaus spezifiziert er einschließlich der maßgeblichen Prioritätskonzepte, wie mehrere Sprachvermittlungssysteme auf dieselben Funkgeräte zugreifen können, um jederzeit einen zuverlässigen Betrieb sicherzustellen. Auf Grundlage dieses Standards und der zugrunde liegenden IP-Infrastruktur können Sprachvermittlungssysteme jede Luft-Boden- und Boden-Boden-Ressource verschiedener Regionen nutzen, sogar wenn eine Anlage nicht in Betrieb ist.
Zuverlässige Kommunikation
Jedes Zentrum muss über die aktuelle Systemkonfiguration und über jede durchgeführte Änderung bei den Luft-Boden- und Boden-Boden-Ressourcen Bescheid wissen. Mittels etablierter, intelligenter IP-Mechanismen können die Sprachvermittlungssysteme ihre Systemkonfigurationen angleichen, sogar wenn ein Zentrum für eine bestimmte Zeit offline war. Durch zwei identische Systeme, die mehrere tausend Kilometer voneinander entfernt sind, aber Zugriff auf alle Luft-Boden- und Boden-Boden-Ressourcen haben, wird die Gesamtverfügbarkeit des Sprechfunknetzes gesteigert: Ein kompletter Ausfall einer Anlage hat keine Auswirkung auf den Betrieb eines anderen Standorts. Wenn eine Anlage ausfällt, kann das zweite Zentrum nicht betroffene Kommunikationsmittel dazu verwenden, die Flugsicherungskommunikation der ausgefallenen Anlage weiterzuführen.
Sichere Kommunikation
Sobald Sprachvermittlungsnetze eng miteinander verbunden sind, gewinnt die Netzsicherheit entscheidend an Bedeutung. Mit etablierten, intelligenten IP-Mechanismen kann man den Ressourcenzugriff auf das System steuern. Obwohl sich diese Mechanismen in öffentlichen und privaten Telekommunikationseinrichtungen weltweit bewährt haben, besteht die sicherste Lösung weiterhin darin, die Kommunikationsinfrastruktur der Flugsicherung von den öffentlichen Netzen zu trennen und als abgeschottete Infrastruktur zu betreiben.
Die Flugsicherungsbetreiber von Island (ISAVIA) und Irland (IAA) wählten Rohde & Schwarz als alleinigen Lieferanten für ihr neues Sprachvermittlungssteuerungssystem (VCCS) für den Air Traffic Service (ATS). ISAVIA und IAA betreiben ein virtuelles Kontrollzentrum, um ihre Standorte Gufunes und Ballygirreen zu verbinden.
Rohde & Schwarz hat zwei komplett IP-basierte, ED-137-konforme CERTIUM VCS Sprachvermittlungssteuerungssysteme sowie HF-Empfänger aus der R&S®M3SR Series4100 Funkgerätefamilie geliefert. Die Systeme werden in den Oceanic Control Areas (OCA) Reykjavik und Shanwick für Kommunikationsdienste einschließlich HF, VHF, SELCAL und SATPHONE genutzt.
Die CERTIUM VCS Lösung besteht aus zwei unabhängigen Systemen. Eines befindet sich im COM Center der ISAVIA in Gufunes, Island, das andere im COM Center der IAA in Ballygirreen, Irland. Die direkte Verbindung zwischen den beiden Sprachvermittlungssystemen ermöglicht moderne Szenarien wie die Ressourcenteilung für Luft-Boden- und Boden-Boden-Mittel und die Einrichtung eines virtuellen Zentrums.
Das Konzept eines virtuellen Zentrums gestattet es, die VCCS entweder unabhängig und autonom oder gemeinsam zu betreiben. Folglich haben die Betreiber Zugriff auf alle Ressourcen und Funktionen beider VCCS. Im Katastrophenfall kann der moderne Virtual-Center-Ansatz den Fortbestand des Betriebs gewährleisten, indem Ressourcen innerhalb der unterstützten Infrastruktur neu zugewiesen werden, um die Folgen zu lindern. Bei einem Ausfall kann ein zweites Zentrum auf die nicht betroffenen Mittel zugreifen (z. B. abgesetzte Luft-Boden-Ressourcen) und den Kommunikationsbetrieb des ausgefallenen Flugsicherungszentrums übernehmen.
Die Systemintegration erfolgte durch Rohde & Schwarz.