Ein Blick auf 6G

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EMV-Tests: Wegbereiter der Elektromobilität

Elektrofahrzeuge bringen Bewegung in die EMV-Testlandschaft - und umgekehrt

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Am 06.05.2024 aktualisiert 🛈
Erstmalig am 01.04.2023 veröffentlicht

Sie sind unsichtbar und können doch viel Ärger machen. Elektromagnetische Wellen blockieren etwa Garagentore oder lassen Autofunkschlüssel nicht mehr funktionieren, weil eine Störstrahlung auf derselben Frequenz ihr Signal überdeckt. Damit das nicht passiert, werden elektrische Geräte auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) geprüft.

Für die Automobilindustrie ist das besonders wichtig. Denn im Gegensatz zu ortsgebundenen Geräten bewegen sich Fahrzeuge im Gelände und sind permanent Störeinflüssen aus verschiedenen Quellen mit unterschiedlichsten Stärken ausgesetzt. Weil die Bordelektronik zahlreiche sicherheitskritische Aufgaben übernimmt, beispielsweise die Steuerung der Airbags, muss sie auch unter rauen elektromagnetischen Einflüssen tadellos funktionieren. Folgerichtig ist die EMV-Prüfung von Fahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben und gehört zum Alltag der Automobilindustrie.

Neue Anforderungen durch Elektrofahrzeuge

Gerade hier kommt durch den Trend zur Elektromobilität neue Bewegung in die EMV-Testlandschaft. Die Inverter, die die Elektromotoren beziehungsweise Batterien im E-Fahrzeug ansteuern, erzeugen deutlich stärkere elektromagnetische Felder, als man es von traditionellen Verbrennern gewohnt ist. Außerdem sind die Feldstärken unter anderem davon abhängig, wie schnell das Fahrzeug gerade fährt und ob es beschleunigt oder abbremst.

Unter diesen ganz neuen EMV-Bedingungen muss die Bordelektronik fehlerfrei arbeiten. Auch die zahlreichen Funkdienste in einem modernen Fahrzeug dürfen nicht gestört werden, etwa der Fahrzeugzugang über Ultra-Wideband oder die 5G Connectivity. Gleiches gilt für die Sensoren zum autonomen Fahren wie Radar und GNSS.

Die Straße ins Labor holen

Und all das sollte im Labor getestet werden, da Tests auf der Straße teuer und nicht reproduzierbar sind. Dazu müssen jedoch reale Fahrszenarien von der Straße ins Labor gebracht werden. Das bedeutet einen enormen Bedarf an neuen Testsystemen und Testfällen bei stetig steigendem Entwicklungstempo – und zwar für Automobilhersteller und deren Zulieferer, Testhäuser und Inspektionsorganisationen gleichermaßen.

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Steigender Testaufwand für die EMV-Prüfung zeichnete sich schon bei den klassischen Verbrennern ab. Die Gegenmaßnahme lautet: Testautomatisierung. Entsprechende Methoden entwickelt Rohde & Schwarz gemeinsam mit namhaften Anbietern von Prüfstandslösungen.

Neben EMV ist das Testen von Automotive-Radarsensoren ein weiterer großer Anwendungsbereich für Rohde & Schwarz. Zu sehen ist der Automotive Echo Generator R&S®AREG 100A.

Was hat Rohde & Schwarz damit zu tun?

Rohde & Schwarz ist in Sachen EMV-Messtechnik weltweit führend. Das Sortiment umfasst alles, was Hersteller und Prüfstellen für ihre EMV-Prüfungen benötigen.

Das gilt ebenso für die neuen Herausforderungen der E-Mobilität. Ein Beispiel dafür ist die EMV-Testsoftware R&S®ELEKTRA. Sie wurde erweitert, um mit Anbietern geeigneter Prüfstände reale Fahrszenarien im Labor automatisiert zu testen. So werden Testzeiten optimiert und teure Kosten im Fahrversuch eingespart.

Auch die R&S Radio Communication Tester kommen bei EMV-Messungen zum Einsatz. Der Mobilfunktester emuliert die Basisstation eines Mobilfunknetzes. Damit wird zum einen der gesetzlich vorgeschriebene Emergency Call unter EMV-Bedingungen getestet. Zum anderen können auf diese Weise Performance Tests für das reibungslose Streamen eines Videos ins Fahrzeug durchgeführt werden.

Schritt für Schritt entwickeln wir mit unseren Kunden zahlreiche neue EMV- und auch funktionale Performance Tests und optimieren die Bedienung der in EMV-Hallen bestehenden Testlandschaft – für die nächsten Schritte auf dem Weg zum elektrischen und automatisierten Fahren.

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