People Story
Innovation trifft auf helle Köpfe – wir stellen euch hier drei unserer Kollegen vor, die alle als Technology Manager bei Rohde & Schwarz arbeiten. Sie beschäftigen sich bereits seit Jahren mit allem was mit der 4G / 5G / 6G Technologie zu tun hat. Wie erleben sie ihren Job bei uns und was verrät ein Blick in die Glaskugel?
Du bist Principal Technology Manager – welche Herausforderungen siehst du bei 6G?
Wenn ich auf die Mobilfunkgenerationen zurückschaue, dann kann ich diese mit gewissen Lebensabschnitten korrelieren: Zu 2G-Zeiten war ich etwa 20 Jahre alt, bei der Einführung von 3G, 4G und 5G entsprechend 30, 40 und 50 Jahre. Mit Spannung blicke ich im ungefähren Alter von 60 Jahren der Einführung von 6G in den Markt entgegen, falls diese, wie allgemein erwartet, im Jahr 2030 umgesetzt wird. Jede dieser Generationen hatte ihre technischen Herausforderungen, aber ich denke die größte Herausforderung der nächsten Generation wird darin bestehen, dass wir diese nochmals erweiterten Kommunikationskanäle sicher benutzen können und ihnen in jeder Beziehung auch vertrauen werden.
Es gibt ein tolles Foto von dir an der Rudermaschine im Homeoffice. Wie könnte 6G das verändern?
Eine der technologischen 6G Eckpfeiler ist die Verschmelzung von Kommunikation und der Umgebungswahrnehmung. Ich stelle mir vor, auf einem realen See zu rudern und diese Erfahrung – inklusive der echten Umgebung – mit meinen Freunden live teilen zu können.
Beschreibe unser Leben mit 6G in drei Adjektiven.
Höher, schneller, weiter sind bekannte Adjektive für jede Weiterentwicklung und natürlich wird sich die Leistungsfähigkeit zellularer Mobilfunksysteme auch mit der nächsten Generation weiter verbessern. Aber ich denke bei 6G rücken neue Anforderungen in den Vordergrund, daher würde ich es als vernetzt, verschmolzen und nachhaltig beschreiben.
Ein Blick in die Glaskugel… Was wird aus deiner Sicht die spannendste Neuerung sein, die 6G mit sich bringen könnte?
Aus Endanwendersicht – damit in erster Linie aus Sicht eines Smartphone Benutzers – sind es die Möglichkeiten der Umgebungswahrnehmung und der Gestensteuerung. Spannend wird auch sein, inwieweit sich Umgebungsinformationen zur Optimierung der Datenübertragung nutzen lassen. Und dann sind da noch die Entwicklungen, die fast zufällig und nebenbei entstehen und unser aller Leben verändern werden. Wer hatte schon in den 90-iger Jahren damit gerechnet, dass die Möglichkeit ein paar wenige Zeichen per Textnachricht zu verschicken, sich zu einer weltweiten SMS-Erfolgsgeschichte entwickeln würde. Die Zukunft bleibt spannend und ich freue mich sehr, diese jeden Tag ein klein wenig mitgestalten zu können.
Du bist seit über 22 Jahre bei Rohde & Schwarz – erst als Trainer, jetzt als Technology Manager – fällt dir ad hoc eine Schwierigkeit ein, mit der du zu kämpfen hattest?
Als ich als Trainer angefangen habe, stellte ich mir die Frage „Was mache ich, wenn ich eine Frage gestellt bekomme, die ich spontan nicht beantworten kann?“ Daraufhin riet mir mein Mentor damals, ehrlich zu sein und zu sagen „Sorry, das weiß ich leider nicht, werde mich aber erkundigen, um eine Antwort zu finden“. Denn genau dafür haben wir eine solch hohe Kompetenz bei Rohde & Schwarz. Ich werde immer ein Teammitglied finden, das mir weiterhelfen kann!
Dein Kollege Jeremy hat dich in unserem Intranet als Webinar-Enthusiast bezeichnet und dir einen Award überreicht. Warum?
An meinem Webinar im Jahr 2021 zum Thema 5G-Konnektivität für Automotive nahmen sehr viele Interessierte teil und das dazugehörige whitepaper wurde oft heruntergeladen. Das hat uns gezeigt, dass seitens der Öffentlichkeit und unserer Kunden großes Interesse an 5G im Automobilbereich besteht und wir daher stets weitere Aktivitäten und Veranstaltungen zu diesem Bereich planen.
Wie viele Webinare hast du zum Thema 5G oder 6G bereits gegeben?
… Viele. In den letzten zwei Jahren bestimmt an die 10, hauptsächlich zum Thema 5G. Hohe Öffentlichkeitspräsenz spielt für mich eine große Rolle, bereits in der Vergangenheit bin ich für Rohde & Schwarz auf Seminartouren in aller Welt, zum Beispiel Nordamerika, gegangen – eine tolle Zeit, auf die ich gerne zurückblicke und nach der Corona-Pandemie weiterführen möchte!
Ein Blick in die Glaskugel… 8G – Wann werden wir das erleben? Wer oder was kommuniziert dann miteinander?
Unsere Möglichkeit zu kommunizieren, macht das Menschliche aus. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass der Mensch – auch bei 8G – stets im Mittelpunkt stehen wird und sich nur die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, verändern wird. Wann es soweit sein wird? Ich denke um das Jahr 2050, aber ehrlich gesagt ist meine Glaskugel noch sehr nebelig…
Du, Meik und Reiner sind in einem Team: Was macht euch so unschlagbar?
Wir alle drei sind Experten im Bereich der drahtlosen Kommunikation, wobei jeder von uns seine eigenen „Spezialgebiete“ hat, sodass wir uns hervorragend ergänzen können. Neben der technischen Spezialisierung ist Reiner auch ein Profi im Halten von Webinaren und Durchführen von Workshops. Meik hat langjährige Erfahrungen in der Standardisierung und konzentriert sich auf 5G für Industrie 4.0 und Europa, insbesondere den hohen Norden. Und ich? Ich habe früher 10 Jahre im Quantenoptik-Bereich geforscht und daher interessieren mich jetzt besonders die Möglichkeiten neuer photonischer Technologien für 6G. Andererseits habe ich 6 Jahre in Japan gearbeitet, daher liegt mein Fokus auch auf dem asiatischen Raum.
Du warst im Dezember 2021 auf der IEEE Globecom Conference in Madrid. Du hast uns ein schönes Bild mitgebracht. Was sehen wir darauf?
Das Bild zeigt die Demo einer Funkkanalmessung bei 300 Gigahertz. Das Besondere daran ist, dass man diese Demo an unserem Rohde & Schwarz Stand live sehen konnte, das heißt, dass man zum Beispiel den Einfluss von sich bewegenden Personen auf den Funkkanal vor Ort verfolgen konnte. Die kleine Spitze, die auf dem Monitor zu erkennen ist, spiegelt beispielsweise die Reflektion von der Wand wider. Das war wirklich einzigartig bei uns zu sehen und wir haben großartiges Feedback auf der Konferenz erhalten.
So einige Studentengruppen waren bereits am Campus in München zu Besuch und haben deine Vorträge gehört. Wie wichtig ist der Nachwuchs im Beruf eines Technology Managers?
Essentiell! Daher sind akademische oder gemischt akademisch-industrielle Veranstaltungen – wie die Konferenz in Madrid – aber auch Messen, auf denen hauptsächlich die Industrie vertreten ist, sehr wichtig für mich. Mir macht es unglaublich viel Spaß, junge Menschen für die Innovationen von Rohde & Schwarz zu begeistern! Um Themen, wie beispielsweise autonomes Fahren oder erweiterte Realität vorantreiben zu können, brauchen wir motivierte Nachwuchskräfte, die Lust darauf haben, ihre Ideen bei uns umzusetzen und gemeinsam Innovationen voranzutreiben!
Ein Blick in die Glaskugel… Welches Gerät wird als erstes bei dir zu Hause 6G-fähig sein?
Wahrscheinlich erstmal mein Handy. Da ich selbst auch im Orchester Geige spiele, interessiert mich auch, ob sich in der Zukunft gemeinsames Musizieren virtuell in akzeptabler Qualität realisieren lässt. Doch gerade die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass sich persönliche Begegnungen und Interaktionen nicht ersetzen lassen…
