People Story

Managen, designen, entwickeln: Eine Woche als Systems Engineer bei Rohde & Schwarz

Systems Engineering wird als essentielle Entwicklungsmethode zur Realisierung komplexer technischer Systeme in großen Projekten eingesetzt – so auch bei Rohde & Schwarz. Und dennoch: Den Job eines Systems Engineers in einem Satz zu beschreiben ist gar nicht so einfach. Immer auf der Suche nach der effektivsten Lösung, managen unsere Kolleginnen und Kollegen tausende Anforderungen, Abhängigkeiten und Schnittstellen und designen intelligente Systeme für unsere Kunden. Unser Kollege Raphael ist einer von ihnen. Er hat Elektrotechnik mit Schwerpunkt Kommunikationssysteme studiert und arbeitet seit Anfang 2022 bei Rohde & Schwarz in Hamburg. Wir haben ihn eine Woche lang begleitet.

Systems Engineer Raphael

„Der wichtigste Teil meiner Arbeit besteht darin, große, komplexe Probleme in kleine händelbare Probleme aufzuteilen und diese entweder selbstständig oder mithilfe von Spezialistinnen und Spezialisten zu lösen.“

Raphael, Systems Engineer im Bereich Navy

Montag: Neue Woche, neue Anforderungen

Die neue Woche beginnt für Raphael mit Neuigkeiten vom Kunden: Die Werft, für die er und sein Team ein Kommunikationssystem entwickeln, hat eine Rückmeldung mit Änderungswünschen zum aktuellen technischen Design gegeben. Raphael schaut sich die Rückmeldung an und prüft, welche Auswirkungen daraus resultieren. Anschließend bereitet er eine Antwort an den Kunden vor. Einige Punkte kann er selbst beantworten, für andere benötigt er Input von Spezialisten: „Um bis ins Detail bewerten zu können, ob die Anforderungen des Kunden mit den gewünschten Änderungen weiterhin erfüllt sind, setze ich Meetings mit entsprechend spezialisierten Kolleginnen und Kollegen auf.“ Hierbei zeigt sich bereits die größte Herausforderung an Raphaels Job: Große Mengen an Informationen aller Fachdisziplinen müssen ausgewertet, interpretiert und den betreffenden Stakeholdern zugeordnet werden.

Dienstag: Expertinnen und Experten unter sich

Beim Meeting mit einem HF Spezialisten präsentiert Raphael die von der Werft gewünschten Änderungen. Die beiden diskutieren alle Aspekte der Anfrage, um die Auswirkungen auf das technische Design in ihren Einzelheiten zu analysieren. „Einige Punkte kann mein Kollege beantworten, ein Punkt ist aber subsystemübergreifend und muss separat bewertet und eingeordnet werden“, erklärt Raphael. Um diesen letzten Punkt zu klären, organisiert er ein Folgemeeting mit weiteren Spezialisten. Dass im Laufe des Prozesses immer wieder Expertinnen und Experten zu Rate gezogen werden, ist keine Seltenheit: „Als Generalist, der systemübergreifend die Zügel in der Hand hält, greife ich permanent auf das Spezialwissen von Kolleginnen und Kollegen zu“, erzählt der Systems Engineer. Teamwork ist eben auch in diesem Job essentiell.

Raphel an seinem Arbeitsplatz
Als Systems Engineer sorgt Raphael dafür, dass der Kunde das bekommt, was er braucht.

Mittwoch: Die Wichtigkeit von Normen

Heute steht für Raphael vor allem eines an: Tiefes Eintauchen in Normen und Richtlinien, die vom Auftraggeber und Gesetzgeber eingefordert werden. Sie beinhalten Vorgaben, welche einen Einfluss auf die technische Umsetzung, aber auch auf die zu verwendenden Prozesse haben. So werden zum Beispiel Übertragungsprotokolle, Funktionen aber auch eher abstrakte Eigenschaften gefordert. Raphael behält auch hier den Überblick: „Ich lese viel, frage bei Bedarf bei herausgebenden Stellen nach und unterstütze die Kolleginnen und Kollegen bei der effizienten Umsetzung.“ In Bezug auf Normen auf dem aktuellsten Stand zu bleiben ist wichtig für die Zusammenarbeit mit dem Kunden und um die optimale Lösung zu finden. Mindestens genau so wichtig: Sich regelmäßig weiterzubilden. „Dass man bei Fortbildungsbestrebungen immer unterstützt wird, schätze ich besonders an Rohde & Schwarz. Ich kann aber auch jeden Tag von meinen Expertenkolleginnen und -kollegen lernen – in meinem Team wird Wissen immer geteilt“, freut sich Raphael.

Donnerstag: Requirements Engineering als zentrale Aufgabe

Der wichtigste Tagesordnungspunkt an diesem Donnerstag besteht aus einem Folgemeeting mit zwei weiteren Spezialisten, welche die Änderungswünsche des Kunden aus einer subsystemübergreifenden Sicht bewerten sollen. Der Termin ist aufschlussreich und Raphael weiß nun: ein Kabeldurchmesser muss angepasst werden. Was er damit aber auch weiß: Durch diese Anpassung wird eine der vom Kunden festgelegten Anforderungen verletzt. „In so einem Fall ist es meine Aufgabe, den Kunden davon zu überzeugen, dass die Funktion und Performance, die er sich ursprünglich gewünscht hat, auch ohne dieses Requirement gegeben ist“, erzählt Raphael. Dass Auftraggeber und -nehmer bei der Realisierung von Systemen nicht immer einer Meinung sind, kommt regelmäßig vor und so gehört es zum Alltag eines Systems Engineers, im Rahmen des Requirements Engineerings Sachverhalte genau zu prüfen und Empfehlungen mit stichhaltigen Argumenten belegen zu können.

Naval Security
Komplexe Systeme aus tausend Produkten entwickeln ist nur eine von vielen Herausforderungen unserer Systems Engineers.

Freitag: Immer auf der Suche nach der besten Lösung

Nachdem Raphael die Änderungswünsche von der Werft nun detailliert geprüft und Expertenmeinungen eingeholt hat, kann er schließlich eine fundierte Antwort an den Kunden formulieren. Bevor er diese abschickt, wird sie noch von seinem Kollegen gegengeprüft – ganz im Sinne des 4-Augen-Prinzips. Raphael erklärt dazu: „Wir haben nicht alle Rückmeldungen von der Werft akzeptiert und in der Antwort wird beschrieben, welche Punkte das sind und warum wir dort eine andere Sicht darauf haben – natürlich immer im Sinne der gewünschten Funktion.“ Sein breites Know-How und der ganzheitliche Blick auf den Entwicklungsprozess ermöglichen es Raphael, immer die bestmögliche Lösung für die Probleme seiner Kunden zu finden. Dass er die so abwechslungsreiche Tätigkeit des Systems Engineers bei Rohde & Schwarz ausüben kann, freut ihn dabei besonders: „Alle Elektrotechnikingenieurinnen und -ingenieure, die etwas mit Kommunikation zu tun haben, haben früher oder später einmal ein Rohde & Schwarz Gerät in der Hand. Dieser Name steht für Tradition, aktuellste Technik und Qualität. Meinen Teil dazu beizutragen erfüllt mich mit Stolz.“