3. VISA und VISA-Tools
Verlauf
Als GPIB noch die wichtigste physische Kommunikationsschnittstelle war, kommunizierten Fernsteueranwendungen direkt mit GPIB-Hardwaretreibern. Später wurde die serielle RS-232-Schnittstelle als günstigere Alternative zu GPIB eingeführt. Auch hier kommunizierten die Anwendungen direkt mit den RS-232-Hardwaretreibern.
Mit der Etablierung der LAN-Schnittstelle als Standard in der Computerindustrie wurde die Situation noch komplexer. Die Anbieter von Messtechnik haben erkannt, welche Vorteile eine LAN-Schnittstelle für die Gerätekonnektivität bietet. Die Verwendung einer dritten Softwareschnittstelle für über LAN angeschlossene Geräte würde die Kompatibilitätsprobleme für die Messapplikationen jedoch noch verschärfen.
Um eine einheitliche Softwareschnittstelle zu schaffen, führte die VXIplug&play Alliance den VISA-Standard ein (Virtual Instrument Software Architecture). Der derzeitige Träger von VISA ist die IVI Foundation. Für die LAN-Schnittstelle erhielt das TCP/IP-basierte Protokoll die Bezeichnung VXI-11. Später wurde eine verbesserte Version namens HiSLIP (High Speed LAN Instrument Protocol) eingeführt. Die letzte Ergänzung war die Unterstützung der USB-Schnittstelle. Die von VISA nativ unterstützte USB-Geräteklasse nennt sich USB-TMC (Test and Measurement Class).