R&S®ESSENTIALS | Grundlagen von Spektrum- und Vektornetzwerkanalysatoren
Stehwellenverhältnis (VSWR) und Rückflussdämpfung
Autor: Paul Denisowski, Product Management Engineer
R&S®ESSENTIALS | Grundlagen von Spektrum- und Vektornetzwerkanalysatoren
Autor: Paul Denisowski, Product Management Engineer
Für eine optimale HF-Energieübertragung muss die Impedanz von Quelle und Last übereinstimmen. In den meisten HF-Systemen beträgt diese Standardimpedanz 50 Ohm. In Anwendungen wie Kabelfernsehen sind jedoch auch 75 Ohm üblich. Wenn die Impedanzen perfekt angepasst sind, wird die gesamte HF-Leistung mit minimaler Reflexion von der Quelle zur Last übertragen.
Bei realen Geräten treten jedoch häufig komplexe Impedanzen auf, die aus einem resistiven (Realteil) und einem reaktiven (Imaginärteil) Anteil bestehen. Das Verhältnis dieser Anteile kann mit der Frequenz variieren, insbesondere bei Komponenten wie Antennen, deren Impedanz über den Betriebsbereich deutliche Unterschiede aufweist.
Impedanz-Fehlanpassungen führen dazu, dass Leistung zur Quelle zurückreflektiert wird. Sie verringern die Systemeffizienz und können unter Umständen Komponenten wie Verstärker beschädigen. Reflexionen können außerdem die Signalqualität beeinträchtigen, stehende Wellen erzeugen und zu Wärmeentwicklung führen. Mögliche Folgen sind Performance-Probleme und Nachteile für die Lebensdauer der Komponenten. In Hochfrequenzsystemen können Fehlanpassungen das Schaltungsverhalten stark beeinflussen und Messungen erschweren.
Die reflektierte Leistung im Verhältnis zur vorlaufenden oder Vorwärtsleistung lässt sich durch zwei gängige Kennzahlen ausdrücken: Rückflussdämpfung und VSWR.
Ein hohes VSWR kann zu erheblichen Ineffizienzen und Risiken führen:
Als Gegenmaßnahmen sind vor allem zwei Methoden gängig:
Anpassnetzwerke: Diese Netzwerke passen die Lastimpedanz mit Hilfe kapazitiver und induktiver Elemente so an, dass sie mit der Quellenimpedanz übereinstimmt. Diese Technik ist besonders bei Anwendungen mit frequenzabhängigen Impedanzen effektiv, wie beispielsweise Antennen.
Foldback-Schutz: Durch die Reduzierung der Vorwärtsleistung bei starken Reflexionen schützen Foldback-Mechanismen die HF-Quelle vor Schäden. Diese Methode findet häufig in Hochleistungssystemen wie Breitbandverstärkern Anwendung.
Fazit
Benötigen Sie Expertenrat bei der Impedanzanpassung? Wir helfen Ihnen gerne.