Performance-Tests von Geräten in komplexen Umgebungen sowie der geräteinternen Koexistenz
Verbessern Sie das Nutzererlebnis mit Wireless-Koexistenztests
Ungeachtet der eingesetzten Technologien zielen Wireless-Koexistenztests darauf ab, die Performance von Empfangssystemen in komplexen elektromagnetischen Umgebungen zu maximieren. Üblicherweise wird diese Performance mit Hilfe von Parametern der Bitübertragungsschicht einer Datenverbindung bestimmt, wie z. B. die Paketfehlerrate (PER), Bitfehlerrate (BER), Blockfehlerrate (BLER) und Datendurchsatz.
Um die Performance des Gesamtsystems zu bewerten, müssen neben Parametern der Bitübertragungsschicht auch Leistungskennzahlen der Anwendungsschicht wie Audio- und Videoqualität berücksichtigt werden. Ein häufiges Problem ist z. B. die Desensibilisierung des Empfängers (auch als Receiver-Blocking bezeichnet), die durch Nachbarkanalstörungen hervorgerufen wird und zu einer Verschlechterung der System-Performance und damit des Nutzererlebnisses führt. Wireless-Koexistenztests werden in einer Umgebung ähnlich der tatsächlichen Einsatzumgebung des Empfängers durchgeführt, um Schwachstellen im Design aufzuspüren.
In der Vergangenheit wurden rechtliche Vorgaben sehr spontan eingeführt, insbesondere im Fall von Koexistenzproblemen zwischen Geräten, die unlizenzierte Frequenzen teilten oder Anwendungen unterstützten, die augenscheinlich wenig miteinander zu tun hatten. In jüngster Zeit sind die Anforderungen hinsichtlich der Koexistenzfähigkeit unterschiedlicher Funktechnologien gestiegen, was zu einer stärkeren Vereinheitlichung der rechtlichen Vorgaben für die Koexistenz dieser Technologien geführt hat, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.
Die europäische Funkanlagenrichtlinie 2014/53/EU (Radio Equipment Directive, RED) definiert minimale Performance-Anforderungen für Sender und Empfänger, beispielsweise für digitale Radio- und TV-Empfänger, Mobiltelefone, Satellitenempfänger sowie Geräte, die Wi-Fi, Bluetooth® oder Zigbee nutzen. Ein weiteres Beispiel ist der American National Standard for Evaluation of Wireless Coexistence (ANSI C63.27), der z. B. für drahtloses medizinisches Gerät gilt.
Rohde & Schwarz setzt diese Vorgaben um und implementiert zusätzlich kundenspezifische Teststrategien für Wireless-Kombinationen, für die noch keine Normen definiert wurden. Damit soll sichergestellt werden, dass jedes Gerät, das mit EMV-Messtechnik von Rohde & Schwarz getestet wurde, die relevanten Koexistenzvorgaben erfüllt.