FPOR-basierte Lösung
Der FPOR bietet eine genaue Technik zur Messung der komplexen Permittivität dielektrischer Filme im Frequenzbereich von 110 GHz bis 170 GHz mit einer Auflösung von 1,5 GHz. Für die Messung werden neben der FPOR-Vorrichtung ein R&S®ZNA26 Vektornetzwerkanalysator (VNA) mit zwei Messtoren und ein PC benötigt. Die Messung selbst lässt sich automatisch, schnell und einfach durchführen. Im D-Band wird zusätzlich ein Hohlleiteradapter benötigt, um die beiden R&S®ZC170 Millimeterwellenkonverter mit dem koaxial gekoppelten FPOR zu verbinden.
Die Charakterisierung des zu testenden Materials (material under test, MUT) wird im FPOR bei aufeinanderfolgenden ungeraden Gauß'schen Moden durchgeführt, die als TEM0,0,q bezeichnet werden, wobei q die Ordnung der Längsmode ist. Das MUT befindet sich typischerweise genau in der Mitte des Resonators, im Taillenbereich des Gauß-Strahls, wo das elektrische Feld sein Maximum erreicht. Das MUT wird auf einem speziellen Probenhalter aus Polycarbonat mit einer kreisförmigen Öffnung in der Mitte (Außendurchmesser < 50 mm) in den FPOR eingesetzt. Wenn die Probe in den FPOR passt, ist die Messung zerstörungsfrei und es ist keine spezielle Vorbereitung des MUT erforderlich.
Rohe Messdaten, insbesondere Änderungen der Resonanzfrequenz und des entsprechenden Q-Faktors durch Einsetzen des MUT, werden in die Dielektrizitätszahl (Dk) bzw. den Verlustfaktor (Df) übersetzt. Für die Bestimmung der Dk werden Lookup-Tabellen der Resonanzfrequenz in Abhängigkeit von der Dicke und der Dk des MUT bereits in einer Vorverarbeitungsphase berechnet. Dabei kommt ein elektromagnetisches Modell des Fabry-Pérot-Resonators (FPOR) zum Einsatz.
Sobald die Dk des MUT ausgewertet ist, wird der entsprechende Df mit Hilfe der folgenden Formel berechnet: