Unter dem Phasenrauschen eines Signals versteht man kurze, schnelle Fluktuationen in der Frequenz, die man auf dem Bildschirm des Spektrumanalysators als Trübung oder Verwackelung der Signalform erkennen kann. Phasenrauschen verteilt die Leistung eines Signals auf benachbarte Frequenzen und führt zu Eigenrauschen, Abschwächung der Nutzsignalleistung und geringerer Signalqualität. Ein schwaches Signal kann im Phasenrauschen eines starken benachbarten Signals verschwinden.
Phasenrauschen im Frequenzbereich entspricht Jitter im Zeitbereich; eine Fluktuation in der Frequenz entspricht ebenso einer Abweichung einer Signalflanke in der Zeit.
Die Ursache für Phasenrauschen (und Jitter) liegt in Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der Performance des Oszillators, der das Signal taktet.
Ein idealer Oszillator würde eine reine Sinuskurve erzeugen; die gesamte Leistung des Signals ist auf einer einzigen Frequenz konzentriert. Jedoch weisen alle realen Oszillatoren Instabilitäten auf, die phasenmodulierte Rauschanteile verursachen. Die Phasenrauschkomponenten verteilen die Leistung eines Signals auf benachbarte Frequenzen. Das Phasenrauschen von Oszillatoren beinhaltet oftmals niederfrequentes Funkelrauschen und unter Umständen auch weißes Rauschen. Phasenrauschen beschreibt die Stabilität eines Oszillators im Frequenzbereich, während Jitter die Stabilität im Zeitbereich beschreibt.
Phasenrauschen kann mithilfe eines Spektrumanalysators gemessen werden, solange das Phasenrauschen des Prüflings im Vergleich zum Phasenrauschen des Lokaloszillators im Spektrumanalysator ausreichend groß ist.
Das Eigenphasenrauschen des Spektrumanalysators begrenzt die Möglichkeit zur Durchführung von Phasenrauschmessungen und wirkt sich auf EVM-Messungen (Fehlervektorbetrag) an digital modulierten Signalen aus. Dies trifft insbesondere auf Schmalbandsignale zu.
Optional werden für einige Spektrumanalysatoren aufpreispflichtige Oszillatoren mit höherer Genauigkeit angeboten, um die Empfindlichkeit von Phasenrauschmessungen zu verbessern.