Konformitätstests im Bereich elektromagnetischer Störaussendungen (EMI)
Normenkonforme Messung von Störaussendungen
Elektromagnetische Störaussendungen (EMI) werden durch die unbeabsichtigte Erzeugung elektromagnetischer Felder durch Geräte hervorgerufen, was vielfältige Ursachen haben kann. Der Zweck von Funkstörmessungen besteht darin, sicherzustellen, dass jegliche von einem Gerät generierten Felder die ordnungsgemäße Funktion anderer Geräte nicht beeinträchtigen.
Die Bewertung elektromagnetischer Störaussendungen als Teil des EMV-Konformitätstests dient dem Nachweis, dass diese Emissionen die für das jeweilige Produkt und die betreffende Region geltenden Normen und Standards erfüllen. Ausführliche Informationen zu den jeweiligen Normen und Standards und deren Gültigkeit für die jeweilige Region und Produktkategorie finden Sie im Rohde & Schwarz-Dokument zu EMV-Normen.
Messaufbau für EMV-Konformitätstests
Bei einem Messaufbau für EMV-Konformitätstests muss die Wiederholbarkeit der Messungen sichergestellt sein. Die Umgebung sollte frei von Störeinflüssen sein und keine reflektierenden Oberflächen aufweisen. Man erreicht dies durch Absorberkammern oder -räume, die gegen externe Störungen abgeschirmt und mit Absorbermaterial ausgekleidet sind, um Reflexionen innerhalb der Kammer zu reduzieren. Alternativ können die Messungen im Freien an einem abgelegenen und hindernisfreien Standort durchgeführt werden. Dieser sogenannte Freifeldmessplatz (Open Area Test Site, OATS) repräsentiert einen Messplatz, der elektromagnetische Wellen nur am Boden reflektiert. Halbabsorberkammern bzw. reflexionsarme Kammern (Semi-Anechoic Chambers, SAC) bilden diesen im Innenbereich nach und bieten dabei den Vorteil einer besseren Abschirmung gegen Umgebungsstörungen. Mittlerweile werden zunehmend Vollabsorberkammern bzw. reflexionsfreie Kammern (Fully Anechoic Chambers, FAR) eingesetzt, bei denen auch der Boden mit Absorbermaterial ausgekleidet ist. Diese machen den zeitaufwendigen Höhenscan überflüssig, mit dem die Einflüsse von Bodenreflexionen bei Halbabsorberkammern eliminiert werden. Bei Tests der elektromagnetischen Störfestigkeit (Electromagnetic Susceptibility, EMS) werden Sendeleistungen im Kilowattbereich erreicht, so dass sie in einem vollkommen abgeschlossenen Raum durchgeführt werden müssen. Ein Freifeldmessplatz kommt dafür nicht in Frage.
Bei Konformitätstests kommen große Antennen mit hohem Gewinn und hoher maximaler Sendeleistung zum Einsatz. Während eine hohe Sendeleistung wichtig für EMS-Tests ist, wird bei EMI höchste Empfindlichkeit gefordert. Die Verwendung einer hohen Bandbreite erfordert weniger Antennenwechsel und vermeidet so eine Verlangsamung des Testprozesses. Die Antenne ist auf das Messobjekt ausgerichtet, das sich im Fernfeld in einer Entfernung von mehreren Metern befinden würde. Das Messobjekt wird üblicherweise auf einem Tisch aus dielektrischem Material platziert und gedreht, um potenzielle Störaussendungen aus allen Richtungen zu erfassen. Bei leitungsgebundenen Tests koppeln Netznachbildungen die Störungen auf Versorgungs- oder Signalleitungen aus und übertragen diese an den Messempfänger.
Messtechnik von Rohde & Schwarz für gestrahlte und leitungsgebundene EMV-Konformitätstests
Das Portfolio von Rohde & Schwarz umfasst das gesamte Spektrum an Messgeräten, unterstützenden Systemkomponenten, Software, Antennen, Netznachbildungen (LISN) und weiteren Geräten, die für die Messung sowohl gestrahlter als auch leitungsgebundener Störungen erforderlich sind. Sämtliche Einzelkomponenten sind uneingeschränkt kompatibel zueinander. EMV-Konformitätstestsysteme von Rohde & Schwarz werden aus diesen Komponenten gebildet, um die Anforderungen der jeweiligen Normen zu erfüllen. Programme für automatisierte EMV-Testabläufe unterstützen die Einrichtung, Kalibrierung, Ausführung und Dokumentation der komplexen und umfangreichen Messungen, die für EMV-Konformitätstests erforderlich sind.